Wir treffen uns am Sophie‐Charlotte‐Platz, benannt nach der berühmten Königin, die auch Namensgeberin des heutigen Bezirkes war. Die Schloßstraße war schon immer eine soziale Barriere, sie führt uns als Sichtachse zum prachtvollen Schloss. Hier wohnten die Großbürger in der Villa Oppenheim und den hochherrschaftlichen Häusern mit prächtigen Fassaden und Vorgärten. Auf der westlichen Seite lebten die kleinen Leute, zuerst Schloßbedienstete, später Arbeiter, Angestellte und kleine Beamte. In Mietskasernen mit schmalen Höfen und zahlreichen Hinterhäusern herrschten Armut und Enge. Wir spazieren durch die alten Gassen mit kompletten historischen Fassaden, Kopfsteinpflastern, Gaslaternen und Pferdetränken.
Auch ein typischer Hinterhof wird besichtigt. In der Danckelmannstraße 46‐47 bestaunen wir das erste „Bullenkloster“, ein Arbeiterwohnheim für unverheiratete junge Männer. Gleich um die Ecke in der Sophie‐Charlotte‐Str. 92 wurden 1886 die ersten Gebäude für eine Weißbierbrauerei für Export gebaut. Sie wurde später ein Teil der Engelhardtbrauerei. Hier lebte auch der Pinselheinrich, er zog mit seiner Thilda und den Jören in das Mietshaus Nr. 88- hier war sein Milljöh.
Unser Tipp: Besuchen Sie das schöne Restaurant Charlotte und werfen Sie danach einen Blick in den prachtvollen Schlossgarten.